Biodiversität unter Wasser
Die Umweltfreisinnigen haben im Rahmen ihres Schwerpunktthemas «Biodiversität» zu einer Veranstaltung ins Fischereizentrum nach Steinach geladen. «Biodiversität unter Wasser» hiess der bewusst zweideutig gewählte Titel des Anlasses, der gemeinsam mit der Regionalpartei FDP Rorschach organisiert wurde. Peter Rey, Biologe und Gewässerökologie von Hydra Kreuzlingen, hat eindrücklich und mit bestem Bild- bzw. Grafikmaterialien dargelegt, dass der Lebensraum Bodensee seit jeher mit Veränderungen umgehen musste. In letzter Zeit haben sich allerdings die Einflüsse gehäuft, die einen riesigen Impact auf das Ökosystem haben können und deren Auswirkungen heute kaum absehbar sind. Die Wassertemperatur ist eine dieser Herausforderungen, die Quagga-Muschel ein anderes Beispiel. Der Referent hat aber auch aufgezeigt, dass das Bodensee-System mit diesen neuartigen Phänomenen bisher irgendwie einen Umgang gefunden hat – über längere oder kürzere Frist. Die Ansprüche von uns Menschen oder auch von Berufsgruppen können aber natürlich sehr wohl leiden darunter.
In einem zweiten Teil haben Christoph Birrer, der stellvertretende Leiter des kantonalen Amtes für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF), sowie der Fischereiaufseher Patrick Mitschjetta durch das Fischereizentrum geführt. Dort werden Fischarten grossgezogen, die danach in Bäche und Seen eingesetzt werden um ihren Bestand zu sichern. Es geht also nicht darum, Fische zum Verzehr in die aquatischen System zu bringen, sondern deren Biodiversität zu erhalten. Für die Aufzucht von Jungfischen braucht es eine aufwändige und ausgefeilte Technologie und das entsprechende Fachwissen. Das Wasser aus dem Bodensee muss je nach Situation und Fischart aufgewärmt oder gekühlt werden. Die Leitungen sind verbunden mit einem nahgelegenen Industriebetrieb, welcher Prozesswärme abgeben kann. Damit werden Synergien von privaten und öffentlichen Interessen in idealer Weise miteinander verknüpft. Das Fischereizentrum verkörpert auch das, was sich die Umweltfreisinnigen seit jeher auf die Fahnen geschrieben haben, nämlich die Verbindung von Ökologie und Ökonomie.