Kreislaufwirtschaft
Welche Merkmale weist die heutige Wegwerfgesellschaft auf? Es werden viele Rohstoffe abgebaut, Produkte hergestellt, konsumiert und schliesslich weggeworfen. Dieses lineare Wirtschaftssystem führt zu einer Verknappung der Rohstoffe und grossen Abfallmengen.
Das Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, dass Produkte, Materialien und Ressourcen nicht verloren gehen. Sie werden laufend weiterverwendet, sodass sie länger im Einsatz bleiben. Es entstehen weniger Emissionen und Abfall. Die Kreislaufwirtschaft setzt dabei am Anfang des Lebenszyklus eines Produkts an, d.h. bereits beim Entwerfen und Entwickeln wird darauf geachtet, dass es einfach repariert und rezykliert werden kann. Dieses Produkt muss ausserdem von guter Qualität sein, damit eine möglichst lange Nutzung möglich ist. Aus seinen recycelbaren Bestandteilen entstehen sogenannte Sekundärrohstoffe. Die ausschliessliche Verwendung von erneuerbaren statt fossilen Energien ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Kreislaufwirtschaft. Die erwähnten Ziele werden durch Teilen (share), Wiederverwenden (reuse), Reparieren (repare), Wiederaufbereiten (remanufacture, refurbish) erreicht.
Das Schliessen von Kreisläufen ist nicht immer ökologisch sinnvoll, z.B. wenn viel Energie, Wasser und Chemikalien für das Recycling eines Produkts eingesetzt werden. Die Erstellung einer Ökobilanz ist in diesem Fall hilfreich. Es darf nicht vergessen werden, dass die Umwelt auch durch die Materialkreisläufe belastet wird. Der ökologische Fussabdruck wird alleine durch die Kreislaufwirtschaft nicht reduziert. Erst durch massvollen Konsum (Suffizienz) können wir den Verbrauch an Ressourcen genügend senken. die umwelt 04/2019 | die umwelt 1/2023
Im Nationalen Forschungsprogramm NFP 73 wurde ein Konzept zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft entwickelt. Diese wird als Strategie verstanden, die einen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzen bringt. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit beinhaltet beispielsweise, dass die sich aus der Kreislaufstrategie ergebenden Gewinne und Verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachtet werden. www.nfp73.ch