Sichere Stromversorgung

Durch Beiträge und Kommentare der UFS auf SocialMedia zum Klimaschutzgesetz sind Diskussionen entstanden.

Eine Frage war, was die UFS für eine sichere Stromversorgung machen  würde.

Wir denken, dass mit massivem Zubau erneuerbarer Energien im Inland (vor allem Photovoltaik, aber auch Wind), durch ein Stromabkommen mit der EU und Technologieoffenheit die Stromversorgung sichergestellt werden kann.

Uns ist bewusst, dass es hier einen Zielkonflikt mit dem Natur- und Landschaftsschutz gibt. Wir nehmen in Kauf, dass es im Interesse des Ausbaus erneuerbarer Energien Kompromisse braucht beim Landschaftsschutz. Damit ist das Problem der Speicherung aber noch nicht gelöst (saisonal aber auch Nachtspeicher).

Die Schweiz hat aufgrund ihrer Topografie und der Pioniertaten unserer Ahnen einen entscheidenden Vorteil gegenüber z.B. Deutschland: ca. 57% unseres heutigen Stromverbrauchs stammt aus Wasserkraft (Verbrauch wird natürlich steigen, wenn Verkehr und Heizungen elektrifiziert werden). Die Wasserkraft deckt nicht nur einen grossen Teil des Gesamtbedarfs, sondern erlaubt auch viel mehr Speicherung (Pumpspeicherwerke) oder gezielten Verbrauch (z.B. nur dann wenn die Sonne nicht scheint) des Wassers aus den Speicherseen. D.h. Mit massiv ausgebauter Photovoltaik können wir das Wasser, das wir jetzt im  Sommer verstromen, für den Winter sparen. Weitere Speichertechnologien (z.B. Power to Gas) sind in ihrer Entwicklung  zu beobachten, wie sich sich mit Kosten und Wirkungsgrad verhalten.

So oder so wird das aber nicht zu Energie-Autarkie führen, bzw. wenn man das machen würde, dann würde das enorm teuer (fast so teuer wie die Gegner des Klimagesetzes behaupten, siehe Klimagesetz: Umstrittene ETH-Studie spielt der SVP in die Hände (nzz.ch)). Hier ist aber die Feststellung wichtig, dass wir heute mit den fossilen Energieträgern alles andere als autark sind. Im Gegenteil sind wir stark abhängig von bezüglich Zuverlässigkeit und Rechtsstaatlichkeit mehrheitlich problematischen Ländern.

Der Energieimport kann einerseits in Form von Strom erfolgen (deshalb ist ein Stromabkommen mit der EU wichtig) aber künftig vermehrt auch in Form von Wasserstoff oder synthetischem Erdgas (welches mit Strom produziert wird an Orten auf der Erde, wo die Sonne mehr scheint oder der Wind regelmässiger bläst als in der Schweiz). Dieses Gas kann dann in Reservekraftwerken für den Winter verwendet werden oder direkt in die bestehende Erdgas-Infrastruktur gespiesen werden. Das wird nötig sein, da die uns umgebenden EU-Länder keinen Nettoenergieüberschuss haben werden (ausser vielleicht Frankreich mit den AKWs). Es ist wichtig, mit unseren Nachbarländern die Verhältnisse zu regeln, weil man sich je nach Wetter und Saison mal in die eine oder andere Richtung aushelfen kann.

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